Wolfhagen Die Schließung wird nun vollzogen. Nach einem Beschluss des Aufsichtsrates der Gesundheit Nordhessen Holding (GNH) ist die stationäre Versorgung im Wolfhager Krankenhaus seit dem 21. Februar ausgesetzt und die letzten Patienten sollen spätestens diesen Sonntag entlassen werden. Auch als Notfallstandort ist Wolfhagen nicht mehr gelistet.

Als Grund für diese Entscheidung wurden vorgeschobene Brandschutzmängel genannt.

Längere Wege müssen mehr Krankenwagen bedeuten

Durch den Wegfall Wolfhagens als Notfallstandort sind automatisch längere Fahrtzeiten von Krankenwagen und Patienten in die nächste Notaufnahme notwendig. Entsprechend müssten die Kapazitäten von Rettungswagen in der Region angepasst werden: „Und das sofort!“, so der Vorsitzende der Jungen Union (JU) Wolfhagen, Daniel Rudenko (CDU).

Da die Schließung ohne langen Vorlauf erfolgt sei, indem solche Fragen hätten diskutiert werden können, fordert die JU die sofortige Ansiedlung von mindestens 2 Rettungswagen im Wolfhager Land. Dabei beziehen sie sich auf die Forderung, die bei der Mahnwache des Fördervereins des Krankenhauses am vergangenen Samstag ausgesprochen wurde und als notwendig für die Sicherstellung der Notfallversorgung im Wolfhager Land dargestellt worden sei.

Angesichts der Erklärungen bei der Mahnwache und in der Berichterstattung der HNA festigt sich bei den JUlern die Meinung, die festgestellten Brandschutzmängel seien nur ein Vorwand zur sofortigen Schließung der Klinik gewesen. „Es ist unverantwortlich die Rettungswagenkapazitäten nicht in die Risikoabwägung einbezogen zu haben“, erklärt Rudenko mit Blick auf die Entscheidung des GNH-Aufsichtsrates.

Landrat Schmidt hat versagt

Nach Ansicht der jungen Christdemokraten hat der Landrat des Landkreises Kassel, Uwe Schmidt (SPD), einen Anteil an der Misere. Noch im Landratswahlkampf 2015 hielt Landrat Schmidt die Kreiskliniken für gut aufgestellt, während sein Konkurrent, Patrick Weilbach (CDU), ein Alleinstellungsmerkmal eingefordert hatte. Nun zeigt sich, dass der Landrat in diesem Bereich nicht nur die Entwicklung verschlafen hat, sondern auch die Mandatsträger im Landkreis zu spät über eine zentrale Fragestellung im Altkreis Wolfhagen informiert hat. Die GNH habe sicherlich nicht erst Ende 2019 im Aufsichtsrat ein Problem in Wolfhagen gesehen und im Aufsichtsrat diskutiert, aber erst als das Kind in den Brunnen gefallen ist und die Schließung beschlossen wurde, hat der Landrat reagiert. „Wenn der Landrat den Kreistag früher über diese Entwicklung informiert hätte, hätten schon frühzeitig Konzepte und Ideen diskutiert werden können“, so Rudenko. „Nur wer aus den Fehlern lernt, könne die Klinik retten!“

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